Double Blind

Edward St Aubyn

Seiten: 294
Verlag: Vintage Books
Erscheinungsjahr: 2022
ISBN-Nummer: 978-1-784 707 4-9

Selten hat ein Buch weniger Sterne von mir bekommen. Und das noch dazu bei einem Autor, den ich schätze. Edward St. Aubyn wurde bekannt durch seine Trilogie um Patrick Melrose, in der er autobiografisch seine Kindheit und Jugend verarbeitet. In eine „Upper-Class“-Familie geboren wird er vom Vater missbraucht und später in ein Knabeninternat gesteckt, wird drogenabhängig. Die Bücher wurden verfilmt und sind in der BBC-Auswahl der 100 bedeutendsten britischen Romane.

Mit „Double Blind“ jedoch liefert St Aubyn ein enttäuschendes Buch ab. Das sehe nicht nur ich so – ich habe ausnahmsweise nachgelesen, wie renommierte Kritiker es bewerten, und bin mit meiner Einschätzung nicht allein.

Es gibt einige wenige Hauptfiguren: Olivia, die einen neuen Freund findet, den Naturburschen Francis. Ihre beste Freundin Lucy erkrankt an Krebs. Sie kommt später mit ihrem Chef Hunter zusammen, den sie erst unerträglich fand. Auf der Buch-Rückseite wird versprochen: „ (…) and not one of them will emerge unchanged.“ Mmh.

„Wilding was not a fantasy of returning to a primordial land, emptied of traffic and filled with extinct species, but an attempt to understand the dynamics of an unmanaged landscape and relaunch them in a modern world. On reason Francis had gone to the conference was to look into the historical question of how ecosystems had achieved equilibrium in the past (…) Fascinated as he was by the rival visions of ancient wilderness presented at the conference, Francis soon found, that he was even more fascinated by Olivia.“

Olivia ist Neurowissenschaftlerin. Ihre Eltern sind Psychoanalytiker. Lucys Freund Hunter, ein „Virtual Reality Tycoon“, unterstützt die Hirnforschung. Und Francis ist Biologe. St. Aubyn vermischt die verschiedenen Wissenschaften, experimentiert damit, sie zu verknüpfen. Dabei bleibt die Story auf der Strecke.

Kurz: Dieses Buch ist verzichtbar – lest lieber die „Patrick Melrose“-Serie: „Never Mind“, „Bad News“, „Some Hope“ – später um „At Last und „Mothers‘s Milk“ ergänzt.

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