Into the Water

Paula Hawkins

Seiten: 473
Verlag: blanvalet
Erscheinungsjahr: 2017
ISBN-Nummer: 978-3-7645-0523-3

Auch dieses Buch stammt aus der Bücher-Box, aus der Lust heraus mitgenommen, mal wieder etwas Trivialeres zu lesen. Nun ja: What you see is what you get. Nix, was ich empfehlen würde.

Jules kehrt nach einiger Zeit in ihren Heimatort zurück, ihre Schwester ist gestorben. Ertrunken. Ertrunken im Drowning Pool, manche sagen, es sei Selbstmord gewesen. Denn Nel war fasziniert von diesem Pool, einer Gumpe im Fluss, in der schon so viele Frauen ertrunken sind. Ein „Pool, in dem man unbequeme Frauen entsorgt“, hat sie ihn genannt. Sie sah hinter allen Ertrunkenen einen Mord. Und nun soll sie Selbstmord begangen haben? Jules glaubt nicht daran. Sie hatte zwar den Kontakt zu Nel abgebrochen, aber so viel wusste sie doch.

“An den Wänden gerahmte Drucke von Zeitschriften-Covern, die Du fotografiert hattest, von einer Story auf der Titelseite der New York Times, von Auszeichnungen. Alles in allem die Belege für Deinen Erfiolg. Beweise dafür, dass Du mich in jeder Hinsicht übertroffen hattest. Arbeit, Schönheit, Kinder, Leben. Und jetzt hast Du mich schon wieder in den Schatten gestellt. Selbst hierbei gewinnst Du.“

Der Verbitterung und der Abneigung gegen die Schwester liegt ein tiefes Missverständnis zugrunde, dass sich erst im Laufe der Ermittlungen aufklärt. Doch es geht nicht nur um die Geschichte der beiden Schwestern, sondern auch um die der anderen ertrunkenen Frauen, um den Ermittler und seine Familie – und natürlich um die Frage, wer Nel ermordet hat.

Paula Hawkin erzählt die Geschichte von Jules und Nel und dem Drowning Pool nicht nur aus Jules Perspektive. Sie springt in jedem der kurzen Kapitel zu einem anderen Charakter: von Jules zum Detective zum Sohn einer Bekannten zu einer verrückten Alten zu einer Ertrunkenen von ganz früher. Zwar mag ich Geschichten, die aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt werden, hier stört es aber den Lesefluss. Es dauert lang, bis man die jeweiligen Charaktere zuordnen kann und sich ein Bild ergibt. Ja, eine interessante Erzähl-Methode, die aber sicher besser funktioniert hätte, wenn die Story anspruchsvoller wäre.

Die Auflösung ergibt sich – und das ist tatsächlich ein kleiner Pluspunkt für das Buch – erst auf den allerletzten Seiten. Aber das allein lohnt die 470 Seiten kaum. Es gibt wahrlich bessere Krimis.

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