Handke erzählt von Bloch, einem früheren Fußballtorwart. Mehr erfährt man nicht über sein Leben. Eines Tages holt er in seiner Firma seine Papiere, in der festen Überzeugung, ihm sei gekündigt worden. Fortan verliert er sich. Er stromert durch Wien, fährt an die Grenze, ziellos, lässt sich treiben, erlebt nichts.
“Buchstäblich war alles, was er sah, auffällig. Die Bilder kamen einem nicht natürlich vor, sondern so, als seien sie extra für einen gemacht worden. Sie dienten zu etwas. Wenn man sie ansah, sprangen sie einem buchstäblich in die Augen.“
Wäre das Büchlein mit 106 Seiten nicht so dünn, hätte ich es vielleicht nicht zu Ende gelesen. Dabei gelingt Handke mit seiner Sprache vorzüglich, die Ereignislosigkeit, das sich-Verlieren seines Protagonisten, darzustellen. Die Sätze beginnt mit Er… Bloch … Es gibt keine Handlung, nur die Darstellung von Aktionen. Das ist sehr zäh zu lesen; selten hat mich das Lesen eines Buchs so müde gemacht.
Und doch: Ab einem bestimmten Punkt will man wissen, wie es zu Ende geht; ein klitzekleiner Spannungsbogen wird aufgebaut. Lesenswert bleibt es dennoch höchstens wegen der besonderen Erzählweise – es ist anders als das meiste, was man so liest. Aber es ist kein Genuss.