Closer than you think

Karen Rose

Seiten: 675
Verlag: Headline Publishing Group
Erscheinungsjahr: 2014
ISBN-Nummer: 978-0-7553-8998-8

Triviale Krimis lese ich gern auf Englisch - so habe ich zumindest eine Ausrede, sie überhaupt zu lesen. „Closer than you think“ passt genau in diese Kategorie: Anspruchslos, spannend, leider ein wenig zu stereotype Charaktere.

Faith Frye wechselt ihre Identität und ihren Wohnort, um einem Stalker zu entkommen und gerät durch einen Unfall mitten in die Geschehnisse eines grausamen Kriminalfalls. Im Keller des Hauses, das sie gerade erst von ihrer Großmutter geerbt hat, wurden über viele Jahre junge Frauen gefoltert und ermordet. Eines der Opfer kann fliehen – und landet vor Faiths Kühlergrill. Welch Zufall – entsprechend gerät sie zunächst selbst ins Visier der Ermittler.

Deacon Novak allerdings hat ein Gespür, und er hat Augen im Kopf.

„Her mouth stopped working as her gaze focused on his eyes. Oh my God. His eyes. They were … mesmerizing. She`d met individuals with different-colored eyes. (…) But she` d never seen eyes like Special Agent Novaks. Deep brown and bright blue they were, but both of them. Each iris half brown, half blue, the vivid colors pixelating, then blending Where they met in the middle. `Oh,` she breathed, unable to break her stare. `How … beautiful`.“

Eine Reaktion, die Balsam auf die Seele des insgesamt merkwürdig aussehenden Agents ist – man kann sich vorstellen, wohin das führt.

Der Spannungsbogen des Buchs nährt sich vor allem aus den Fragen: wer ist der Täter und kann das jüngste Opfer überleben?

Goddamn asshole. He had to be coming back soon. He couldn`t leave her like this for too long and expect to find her alive when he got back. So move you ass, Corinne. She felt for the little knive and grimaced as her now burning fingers plucked it from the cold dirt. She bent at the waist and began working on the ropes that bound her ankles. (…) A little at a time, Corinne. You can eat an elephant, one bite at a time.

Erzählt wird die Geschichte aus wechselnden Perspektiven, vom Opfer zu Faith zum Ermittler zum Täter. Das ist spannend, weil man den Täter nicht kennt. Dass der mutmaßlich Verdächtige es eben nicht ist, ahnt der Leser rasch. Doch der richtige Verdacht tritt erst im letzten Drittel des Buchs auf, was dann doch recht geschickt gemacht ist. Klassisch-kitschige Crime-Story, ein No-Brainer, wie man ihn manchmal einfach braucht.

 

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