“Blue Monday“ ist der erste Band einer Serie, in der die Psychotherapeutin Frieda Klein die Hauptrolle spielt. Ob in den weiteren Bänden noch weitere Personen, etwa Detective Chief Inspector Malcolm Karlsson, eine Rolle spielen, ist offen – es wäre wünschenswert.
Denn es dauert, bis sich die zu Beginn einzelnen Fäden der verschiedenen vorgestellten Charaktere zusammenfügen – es dauert ein wenig zu lang. Nach etwa einem Drittel ist es soweit, dann meinte ich auch, bereits den Täter zu wissen. Dass nach der Hälfte des Buchs noch weitere Charaktere hinzukommen würden konnte man nicht ahnen.
Ein Mädchen verschwindet. Und bleibt verschwunden. 22 Jahre später verschwindet ein Junge – ihn lebend zu finden ist das Ziel. Frieda Klein hat eigentlich gar nichts mit dem Fall zu tun, bis ein Mann, den sie behandelt, ihr von einem Jungen erzählt, der genau so aussieht wie der verschwundene Matthew.
„He was talking, very fast, about the son he wanted. Words that hat been forbidden and jammed inside him for so many years now spilled out. (…) ˋCarrie says we can adopt. I don‘t want to. (…) I want my son, not someone else‘s. Look.´ Alan took his wallet out of his jacket pocket. ˋI want to show you something.´ He pulled out an old photograph. ˋHere. This is what I imagine my son to look like.´ Frieda took ist reluctantly. For a moment, she couldn‘t speak.“
Sie meldet das der Polizei; dem zuständigen Kommissar geht sie fortan mit ihren Methoden gehörig auf die Nerven. Und doch ist am Ende sie es, die beide Fälle der verschwundenen Kinder aufklärt.
“Blue Monday“ ist das, was ich erwartet hatte: kurzweilige, anspruchslose Krimi-Unterhaltung, bietet dabei aber doch mehr überraschende Wendungen als gedacht. Es lohnt sich, über den etwas zähen Anfang hinwegzukommen; in der zweiten Hälfte nimmt die Geschichte an Fahrt auf und liefert sogar auf den letzten Seiten noch einen Dreh, der nach einem zweiten Teil rufen lässt. Die angehängte Preview von „Tuesday‘s gone“ lässt jedoch nicht vermuten, dass es tatsächlich eine Fortsetzung gibt. Und mit trivialen Krimis dieser Art reicht’s dann auch erstmal wieder.