Wieder geht es um einen merkwürdigen Mord, der nicht aufgeklärt wird, wieder wird die Geschichte aus der Sicht eines Heranwachsenden erzählt. Wieder ist es weniger eine Kriminalgeschichte als ein Coming-of-Age-Roman, die Erzählung der ersten Liebe vor dem Hintergrund eines grausamen Verbrechens.
Dabei ist die Geschichte nicht schlecht! Der 17-jährige Mauritz lebt in einem kleinen Kaff in Schweden und ist verliebt in die Tochter der Nachbarn. Deren Stiefvater wird eines Tages sehr brutal ermordet, woraufhin Mauritz und Signhild sich endlich näher kommen.
“Nach einer ersten etwas nervigen halben Stunde (…) gelang es mir, Signhild auf die Tanzfläche zu locken. Sie hatte offenbar noch nie vorher Shake getanzt, und ich selbst sah wohl wie üblich eher wie eine Giraffe mit Krämpfen aus, aber mit der Zeit merkte ich, dass es ihr gefiel. Und wenn es Signhild gefiel, dann gefiel es mir auch.“
Eines Tages geht Signhild, von jetzt auf nachher, und kommt nicht mehr zurück. Es ist eine tiefe Wunde und ein bleibendes Rätsel.
Was sich damals wirklich ereignete kommt erst viele Jahre später ans Licht, wie auch in „Kim Novak badete nie …“, noch eine Wiederholung.
“Und ich dachte, dass die Zeit ein Dieb ist. Sie stiehlt uns alles. Zuerst gibt sie uns alles, aber dann müssen wir alles wieder abliefern. Menschen, Begegnungen, Momente. So einfach ist das. So grausam ist das.“
Ein gutes Buch, eine lesenswerte Geschichte – aber nur, wenn man nicht gerade erst ein anderes Hakan Nesser-Buch hinter sich hat!