Maggie ist Rentnerin. Sie hat sich in den vergangenen zwei Jahren ein angenehmes Leben in Purity, Maine aufgebaut, züchtet Hühner und trifft sich hin und wieder mit ihren Freunden, ebenfalls Rentnern. Bis eine Frau bei ihr auftaucht, die am nächsten Tag tot vor ihrem Haus platziert wird. Maggie weiß, dass die Vergangenheit sie droht, einzuholen.
Denn Maggie war CIA-Agentin. Wie auch ihre vier Freunde, die sich im gleichen Ort zur Ruhe gesetzt haben. In den Fall, der Maggie nun noch einmal beschäftigt, waren sie nicht involviert – sie wissen nicht einmal, dass Maggie es war.
Vor 16 Jahren hat sie mitgeholfen, einen russischen Sleeper dingfest zu machen. Es sollte ihre letzte Operation sein, bevor sie die CIA verlässt und mit ihrem Mann Danny ein neues Leben beginnt. Der weiß natürlich von nichts, hat als Arzt aber Zugang zu reichen und korrupten Persönlichkeiten, an denen auch der Geheimdienst Interesse hat.
„`What if we just chucked this all away?´ He sets down his whisky and looks at me. `Jumped on a plane and left for South America? Or India? Or wherever the hell we felt like going?´
He‘s serious, he really is, and I don‘t know, where this is coming from. I only know that I‘m being swept into his fantasy, this seductive vision of us out in the world together, where we could forget about Diana and Hardwicke and shadowy men with their bullets and bombs. But those shadowy men are the reason I can‘t run away. I need to stay and fight.
`Poor darling,you‘re just tired,´ I say. `A good night‘s sleep and everything will look different in the morning.´
He doesn‘t reply, but I see the excitement drain from his eyes. I feel as if I‘ve killed something hopeful, destroyed whatever chance there might be for us, but I have to do it. Duty demands it. Innocent victims demand it.“
Die Pflicht – ein letztes Mal will sie ihr gerecht werden, und schafft das auch. Allerdings muss Maggie damals einen sehr hohen Preis bezahlen, und als sie die Agency verlässt, dauert es, bis sie sich wirklich zur Ruhe setzen und ein neues Leben anfangen kann. Was ihr bleibt sind die Instinkte, das Introvertierte und – das Misstrauen, selbst ihren ältesten Freunden gegenüber.
“It doesn‘t take long to locate the shoe prints left behind by the gunman. `It looks like a size eight, eight and a half. Vibram sole,´ says Thibodeau. She snaps out her phone to make photos. (…) I can‘t help but glance down at Ben‘s and Declan‘s boot prints. Both of theirs are larger than the shooter‘s, size tens at least. While I know these men and I trust them, there are some habits I can‘t shake, and one of them is questioning the loyalties of everyone in your life, even those you love.“
Doch die Freunde helfen ihr, die Ermittlungen aufzunehmen, parallel zu denen der örtlichen Polizei.
Tess Gerritsen ist ja eine Meisterin ihres Fachs. Das erste Buch, das ich 2018 von ihr gelesen habe, kam bei mir dennoch nicht gut weg, nur zwei Sterne. Diesmal sind es dreieinhalb – ich fand die Geschichte wirklich spannend und das Agententum nicht zu nervig und abgedreht. Auch hab ich keine Logikfehler gefunden. Deshalb: ein Überraschungsfund, der im Urlaub genau richtig war.
