In „The Informers“ erzählt er Szenen aus den Leben mehrerer junger Menschen, die einzeln gesehen als Kurzgeschichten dienen könnten. Die Geschichten sind nicht miteinander verknüpft, außer dass sie am gleichen Ort handeln. Die Figuren gehen in die gleichen Lokale, treffen die gleichen Menschen, folgen den gleichen „Idealen“.
“He puts a hand on my shoulder, kisses my neck, touches a breast, almost knocking my glass over. I move away to the other side of the room, wiping my face.
It‘s surprinsing to see you like this, I manage to say.
Why? William asks from across the room.
Because you’ve never felt anything for anybody.
That isn‘t true, he says. What about you?
You were never there. You were never there. I stop. You were never … alive.“
Highlight des Buchs ist ein in Brief-Form gehaltenes Kapitel. Anne schreibt Sean. Sie studiert eigentlich in Camden, besucht ihre Onkel und Tante in Los Angeles – und findet es befremdlich; interessant, aber oberflächlich. Alle sind schön, braungebrannt, gut gelaunt … Sie denkt, die wird in wenigen Wochen zurück an die Uni gehen.
Im Lauf der Briefe wird deutlich, wie sehr sie sich anpasst, wie lustig alles ist, unter der Sonne Kaliforniens, auch wenn man dafür mit Drogen nachhelfen muss. Bevor Anne soweit abdriftet ist sie sich der Entwicklung bewusst.
„I wonder, what you and I will see in our lifetimes. It seems so hopeless yet we must keep on trying, Sean. (…) I guess we can‘t escape being a product of the times, can we? Write back, please? Still having fun in the sun!“
Sean antwortet nie.
Ein deprimierendes, auch vor Gewalt strotzendes Buch – wie man Bret Easton Ellis kennt. Reicht erstmal wieder für ne Weile.