Seit Generstionen findet auf dem Gelände der reichen Familie van Laar ein Sommer-Camp für Kinder und Heranwachsende statt. Es liegt mitten in den Wäldern der Adirondacks und zu den wichtigsten Lektion zu Beginn eines jeden Camps gehört die Lektion: Was tun, wenn ich verloren gehe?
“She set off abruptly in the direction of the woods, where they spent the next hour learning how to orient themselves. By the end of the hour, all of them understood the basics of navigation with a compass, or with the sun. If both of those techniques failed, concluded T.J., the most important thing was not to panic. For a bonus she asked them: Who knew the origins of the word? `Which word?´ someone said. `Panic,´ said T.J. But no one raised a hand. She explained. It came from the Greek god Pan: the god of the woods. He like to trick people, to confuse and disorient them until they lost their bearings, and their minds. To panic, said T.J., was to make an enemy of the forest. To stay calm was to be its friend.“
Das Camp findet jedes Jahr statt – obwohl 1961 der achtjährige Sohn der Familie, Bear, spurlos verschwindet. Bis heute ist unklar, was geschah und ob er noch lebt.
Nun, im August 1975, nimmt seine Schwester Barbara zum ersten Mal an dem Camp teil. Sie ist dreizehn und ganz anders als alle in ihrer Familie. Da ist ihre zerbrochene Mutter Alice, die seit Bears Verschwinden ein Geist ist, in ihren Gedanken versunken, meist unter Tabletteneinfluss. Der kalte Vater Peter, Leiter einer Bank, der in seinen Kindern eher ein Investment sieht als eine Familie. Als die Direktorin von Barbaras Internat die Eltern wegen eines Zwischenfalls um eine Gespräch bittet ist seine Reaktion: “For the amount we pay them one would think this person might understand what an imposition it is to ask a man to take time out of his workday.“
Und da sind die reichen, oberflächlichen Freunde der Familie, die zu den Partys kommen. Als wieder eine stattfindet, verschwindet Barbara. Wie damals Bear, in der Nacht solch einer Party.
Eine junge Ermittlerin, Judyta, untersucht das Verschwinden und kommt nicht umhin, sich auch mit dem des kleinen Bear zu befassen. Damals wurde ein Mann für schuldig erklärt, der noch während der Suchaktion nach Bear einem Herzinfarkt erlag. Aber war er es wirklich? Oder haben beide Verschwinden mit einem nun entflohenen Straftäter zu tun? Und was weiß die Familie wirklich?
Nein, The God of the Woods ist nicht schlecht. Aber es ist auch nicht herausragend. Erzählt auf zwei Ebenen werden die Geschehnisse von damals und die von jetzt beleuchtet, stets aus der Perspektive eines anderen Charakters. Sehr viele Personen spielen eine Rolle, von denen nicht alle für die Handlung wichtig sind. Manche sind mir zu stereotyp. Die ersten 200 Seiten fand ich das Buch fast langweilig und dachte ständig: Da müssen ja noch Wahnsinns-Twists am Ende kommen, dass das von allen so gelobt wird. Vielleicht habe ich einfach schon zu viele Krimis gelesen. Ich fand weder die Auflösung überraschend, noch hab ich es als Page-Turner verschlungen. Aber wie gesagt: Kann man lesen, vielleicht mit weniger Erwartungen, als ich sie hatte.


