Doch auch der fünfte Fall ist wieder angenehme und anspruchslose Unterhaltung. Diesmal will Kluftinger eigentlich nur Urlaub machen über den Jahreswechsel – als Gast eines Wellness-Hotels. Dort würde ihn nie jemand freiwillig hinbekommen, aber er wurde von der Betreiberin als Dankeschön eingeladen, mit seiner Frau natürlich. Und dummerweise sind auch die Langhammers dabei.
Ein Kriminalspiel ist geplant, doch daraus wird schon am ersten Abend ernst: Ein Mann stirbt. Die Leiche liegt in einem von innen verschlossenen Raum – und die Erwartungen an den Kommissar, diesen Fall zu lösen, sind groß. Da das Hotel nach einem Schneesturm auch noch von der Außenwelt abgeschnitten ist, muss Kluftinger das alleine schaffen, bzw. fast alleine: Dr. Langhammer geriert sich zum Hilfs-Sheriff, zur Freude Kluftingers.
“Der Doktor und ich haben den Toten untersucht. Wir wissen nicht, was die genaue Todesursache ist…` Er überlegte, wie er fortfahren sollte, doch die Entscheidung wurde ihm abgenommen. ´Aber wir müssen davon ausgehen, dass sich Herr Weiß nicht selbst das Leben genommen hat, sondern ermordet wurde. Durch eine Injektion mit einer unbekannten Flüssigkeit.` Doktor Langhammer hatte sich neben den Kommissar gestellt, mit ernster Miene seinen Befund mitgeteilt, dann die Arme verschränkt und ein zufriedenes und wichtigstes Gesicht gemacht. Priml.“
Dieses Buch liest sich wie ein Theaterstück: Das Hotel als Bühne, die Gäste als potentielle Mörder – nahezu jede(r) hatte ein Motiv für die Tat. Es macht Spaß, mitzuraten, und die Kabbeleien zwischen Kluftinger und Langhammer nerven etwas weniger als in den anderen Bänden. Die Auflösung ist tatsächlich klug und unerwartet – einer der besseren „Klufti“-Fälle!