Keine Höhen, keine Tiefen. Nicht einmal Einmerker hab ich auf den knapp 300 Seiten gemacht, um Szenen zu zitieren. Also, zufällig aufgeschlagen:
„Als er zum Kopfende des Beckens ging, um arschbombend zur Tat zu schreiten, überlegte er es sich plötzlich wieder anders. Das ist unwürdig, dachte er, während aus den Lautsprechern die Ansage kam, dass ein kleiner Nackedei seiner Mutti suchte und dass Kinder mit Schwimmhilfen nichts im Sportbecken zu suchen hatten, ich werde bald dreißig, dachte er, nicht dass es richtig wäre, deshalb kokett zu sein oder sich Herr Lehmann nennen zu lassen, dachte Herr Lehmann, aber eine Arschbombe kann nicht die Antwort darauf sein, dachte er, und wie schnell fällt man hier auf einen drauf, und dann ist der querschnittsgelähmt, und so etwas ist nie wieder gutzumachen, dachte Herr Lehmann.“
West-Berlin vor der Wende, die Eltern kommen zu Besuch, ist seine Freundin überhaupt seine Freundin, der beste Freund wird verrückt, am dreißigsten Geburtstag fällt die Mauer. Ein Buch wie ein Sommertag am Fluß – der gleichströmend vorbei fließt. Nichts besonderes, und doch genießt man es.