Brodnig, die sich viel mit den Themen „Kommunikation (und Hass) im Netz“ befasst, gliedert ihr Buch in vier Kapitel: Strategien für die Diskussion mit Menschen, denen der Zugang zu Fakten abhanden gekommen ist. Hinweise, um Ablenkungsmanöver des Gegenübers in der Diskussion zu erkennen. Brodnig erklärt, wie man eine verlässliche Quelle erkennt und gibt abschließend Empfehlungen.
Obwohl ich mich bereits mit dem Thema befasst habe, und vieles nicht mehr allzu neu für mich war, habe ich aus diesem Buch doch einiges gelernt oder bestätigt gefunden. Etwa diese:
“… wichtige Erkenntnis in Bezug auf die Bedeutung von Faktenchecks: Manchmal wird deren Sinnhaftigkeit und Durchschlagskraft angezweifelt. Denn wenn jemand partout einer Richtigstellung nicht glauben will, wird selbst der beste Faktencheck an der Person abprallen. Aber das Beispiel von Anja Sanchez Mengeler zeigt: In einigen Fällen sind Faktenchecks sehr wohl wertvoll – denn wenn jemand (wieder) bereit ist, den Fakten zuzuhören, können solche Texte augenöffnend sein.“
Ich habe auch bestätigt gefunden, dass Faktenchecks durchaus mal humorig sein dürfen, dass die emotionale Seite bei der Diskussion (etwa Angst als Treibmittel für den Glauben in Verschwörungsmythen) eine Rolle spielt und dass ein Argument auf fruchtbareren Boden fällt, wenn gleichzeitig die Wertevorstellungen des Gegenübers anerkannt werden. Und: Dass man das Richtige immer wieder betonen muss, immer wieder und wieder – und zwar in den eigenen Worten, nicht als bloße Verneinung der Falschbehauptung.
Ein sehr lesenswertes, verständliches Buch, das ich vollumfänglich empfehle!