Das Buch beginnt zäh. Zum einen, weil auf der Reise die spanische Küste entlang nichts passiert und dir Landschaft nicht gerade prickelnd ist. Zum anderen, weil Theroux zunächst nicht so richtig Lust zu haben scheint auf diese Reise. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich das Buch zunächst zu sehr in Etappen lese. Mallorca und die Cote d’Azur sind ebenfalls nicht soooo unterhaltsam. Aber in Mallorca begibt er sich erstmals auf die Spuren anderer Schriftsteller. Das wird er immer wieder tun im Laufe dieses Buchs, sodass er den Leser nicht nur mitnimmt in fremde (oder auch weniger fremde) Länder, sondern ihm auch andere Autoren näher bringt und diese in Verbindung bringt mit deren jeweiligen Wohnorten entlang der Reiseroute.
Lesenswert wird das Buch vor allem in der zweiten Hälfte, wenn Theroux in Länder reist, die man selbst weniger kennt: Das zerfallende Jugoslawien, kurz nach Kriegsende 1997. Die Stimmung dort, die Sinnlosigkeit des Krieges vermittelt Theroux eindrucksvoll. Auch seine Fahrt durch Albanien ist hochinteressant.
Mir gefällt, wie Theroux immer wieder mit Menschen in Kontakt tritt, mit afrikanischen Strandverkäufern, mit Prostituierten, mit Mitreisenden. Auf der Fähre von Istanbul schließt er Bekanntschaften, die Mentalität der jeweiligen Nationen bringt er anschaulich näher. Nur warum er die Griechen so gar nicht leiden kann, das wird mir bis zum Schluss nicht so klar.
3,5 von 5 Sternen